Donnerstag, 12. Juli 2012

Ladida

Wie üblich: Die Zeit! Die Zeit! Ich habe keine. Zumindest nicht ohne Kind.

Jetzt gerade schiebt Oma ihn durch unser Viertel. Die ersten freien Minuten (abgesehen vom Wochenende; da ist Oma auch spazieren gewesen, aber da haben wir (Freunde + ich) renoviert) seit einem Monat und 5 Tagen, oder so ähnlich.

Aber nun zum Wesentlichen: Die ersten Schritte sind getan! Wackelig, aber es waren Schritte. Erst einer, dann zwei seitwärts, wie im Krebsgang, quasi, dann zwei geradeaus und gestern waren es sechs, mit einem Eimer in der Hand! Stolz bin ich! Stolz, stolz, stolz! Und etwas ungläubig angesichts der Tatsache diesen kleinen Menschen hauptsächlich horizontal, sitzend oder auf allen vieren zu kennen.

Zähne zählen wir mittlerweile ganze 7. 4 oben, 3 unten. Diesmal keine ganz so schwere Geburt wie die ersten 4.

Wenn man fragt "Wo ist dein Ball?", schaut der kleine Mensch sich blitzschnell um, erspäht den Ball, fixiert ihn und ganz manchmal streckt er einen seiner kleinen Zeigefinger aus und deutet ihn in die jeweilige Richtung. Man mag ja kaum glauben wie süß man sowas finden kann, bis man das eigene Kind solch Wunder vollbringen sieht.

Und ansonsten? Ja, ansonsten bin ich so müde wie ich stolz bin.

Ganz weit vorne ist der kleine Sohn, fit, agil, lustig, aber schlafen, das kann er einfach nicht so gut. Da guckt man ihm dabei zu und findet, er hätte selten so friedlich ausgesehen, so ruhig und im tiefsten Tiefschlaf und - ZACK! - setzt er sich. Aus dem Schlaf, einfach so. Sitzt, sieht sich verwirrt um, taumelt, lässt sich gegen mich plumpsen, schläft für 10 Sekunden wieder ein und fängt dann an zu weinen, krabbelt an meine Seite, schmeißt sich dort hin und verlangt nach der Brust. Eigenartig. Und anstrengend. Und ziemlich nervig offengestanden.

"Irgendwann muss das ja mal besser werden" ist inzwischen mein Mantra. "Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase!" kommt mir angesichts der Tatsache, dass dieser Zustand nun schon ungefähr so lange dauert, wie der Sohn alt ist, irgendwie unpassend vor.

Wir haben jetzt ein richtiges, echtes Schlafzimmer. Eines, in dem wirklich ausschließlich geschlafen wird. Dort gibt es einen Kleiderschrank und unser Bett. Ich bin gespannt inwiefern die neuen Wohnumstände vielleicht dazu beitragen können, dass es tatsächlich irgendwann besser wird. Wenn möglich bitte noch vor Eintreten der Pubertät...

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