Donnerstag, 21. Juli 2011

Dit un' Dat

Vorgestern schlenderten der Mann und ich von unserem kleinen Einkaufsausflug (brauchte noch dringend ein paar formschöne Oma-Schlüppis, um es dem Wochenfluß so bequem wie möglich zu machen) an der arg belegten Straße entlang und vernahmen unvermittelt fröhliche, lautstarke, orientalische Musik. Weiter nicht ungewöhnlich, besonders nicht auf unserer Ecke. Trotzdem hält man instinktiv Ausschau nach dem Quell der Fröhlichkeit, man guckt und sieht und runzelt die Stirn, zupft dem Mann am Ärmel und fragt "Sag' mal, kommt die Musik aus dem Leichenwagen da vorne?" Und der Mann guckt und sieht und grinst und sagt "Sieht ganz so aus, wa?"
Der Fahrer des Leichenwagens, hinter dem herunter gekurbelten Fenster tanzt im Sitzen wie ein Bär, raucht sein Zigarettchen, singt lauthals mit und ich wette, hinten drin lag seine Schwiegermama. Der Mann tippt auf Ehefrau. Aber der Mann ist auch ein Blödmann. Manchmal zumindest.

Tags darauf, sprich gestern, machte ich mich auf zur zweiwöchentlichen Vorsorgeuntersuchung, füllte wie immer brav den Pipi-Pott, bestieg die Wage, zeigte meinen Blutdruck her, ließ drei Tropfen Blut, kletterte auf den Stuhl und legte mich zum CTG und Ultraschall darnieder. Alles schick, alles gesund, nichts auffällig, nächster Termin am 3.August. Dann aber gibt es noch eine Überweisung für das auserwählte Krankenhaus, damit auch die noch einen Blick werfen können auf Fruchtwasser, Durchbltung und Co. Nur zur Sicherheit und mir soll es Recht sein; den Angaben meiner Ärztin trau ich seit dem angeblichen Schrumpfen meines Sohnes nicht mehr so recht über den Weg.

Heute hatte ich dann meinen ersten Termin zur geburtsvorbereitenden Akupunktur; wahnsinnig unspektakuläre Sache, die ihren Nutzen hoffentlich dennoch nicht verfehlen wird. Und morgen geht es dann auf ein Letztes ins Endokrinologikum, um ein letztes Mal röhrchenweise Blut zu lassen. Schade drum ist es nicht, denn so nett mein Diabetologe und meine Diabetesberaterin auch sein mögen, die Damen im Labor sind eher sub-charmant. Ich werde sie nicht vermessen, die biestig dreinschauenden Zackzack-Damen.

Danach bin ich mit einer meiner zahlreichen ehemaligen Mitbewohnerinnen verabredet, die ich das letzte mal Heiligabend 2009 traf und die keinen blassen Dunst hat, dass ich im Moment 'ne (ruhige) Kugel schieb. Hat sich am Telefon einfach nicht ergeben zu erwähnen, so blöde das auch klingen mag. Unser Gespräch war mehr so ein männliches "Um 10 am Astraeck?" - "Jo." - Telefonat.

Und das war's irgendwie auch schon wieder. Im Westen nichts neues, quasi. Ein bisschen Wohnungsputz steht noch auf der heutigen To-Do-Liste, eine Ladung Wäsche will gewaschen werden und 2-3 Menschen haben ihren Besuch angekündigt, um meine beruflichen Künste ein letztes Mal vor der Entbindung in Anspruch zu nehmen.

Wie sagte mein Diabetologe neulich so wahr? Es herrscht erhellende Langeweile.
Sie haben ja so Recht, Herr Doktor. Lassen Sie uns hoffen, dass es so bleibt.

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