Montag, 29. August 2011

Babyblues

Das hätte mir mal vorher jemand sagen sollen, dass ich meinen Bauch so unendlich vermissen würde.

Stillen klappt im Moment nicht so toll. Der kleine Matz schläft häufig beim trinken ein oder ist so aufgeregt, dass er meine Brust mit seinen Ärmchen weg schiebt und dann natürlich entsprechend empört reagiert. Das Stillen zieht sich also phasenweise über mehrere, so wie heute Nacht beiseitig tränenreiche, Stunden hin.

Schlafen im eigenen Bettchen ist auch nicht so seins. Entweder er schlummert auf dem Stillkissen, das wir entsprechend zu einem kleinen Schlafnest formen oder aber auf Mamas Brust, so wie jetzr.

Ich verlier seit wir zu Hause sind einen Kilo Gewicht pro Tag und ungefähr einen Liter Tränen.

Die Situation ließe sich weitaus besser erträgen, hätte ich nicht solche Kopfschmerzen, denen einfach nicht beizukommen ist.

In einer halben Stunde kommt die Hebamme. Mal gucken, ob sie nicht noch den ein oder anderen Tipp auf Lager hat, der uns allen hilft die Anfangs-, Eingewöhnungs- und Kennlernphase angenehmer zu gestalten.

Samstag, 27. August 2011

Die Ankunft

Da freut man sich, dass der kleine Muck die Augen zum ersten Mal seit heute früh 5.30 Uhr mal länger geschlossen hält als nur 2 Minuten, legt ihn vooooooorsichtig ins Beistellbettchen, beginnt zaghaft in die Tasten zu hauen und schwupp - ein Babyniesen und auf sind die Äuglein. Hachja...

Wir sind seit Donnerstag Mittag wieder Zuhause. Eigentlich war die Entlassung für heute Vormittag geplant, aber mir ging es überraschend schnell wieder besser, das Zuckerwattenbaby legte von Mittwoch auf Donnerstag gute 60 Gramm zu und weil die Wöchnerinnenstation obendrein völlig überlaufen war, zeigte sich das Personal eher dankbar, als sie unseren Wunsch hörten, doch bitte etwas früher in heimische Gefilde zurückkehren zu dürfen. Ein bisschen schade war unser überraschender Aufbruch dann aber schon, konnte ich mich somit nicht von meiner liebsten Kinderkrankenschwester verabschieden, die sich so rührend um uns gekümmert hat. Ohnehin mag ja am (Vor)Tag der Geburt einiges schief gelaufen zu sein, aber die Fürsorge, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Geduld und Liebenswürdigkeit der Schwestern hat für vieles, vieles entschädigt. Mit Geld sind sie kaum zu entlohnen, diese Frauen. Ich bin ihnen sehr dankbar.

Auf der Kreißsaalstation lief es hingegen schon wesentlich durchwachsener. Aber von vorne:

Am Sonntag, den 21. August 2011 stiegen wir gegen 11 Uhr mit Sack, Pack und Kindersitz in ein Taxi und ließen uns ins Krankenhaus chauffieren.

11.30 Uhr Ankunft im KH; dort haben wir erstmal alle Formalitäten erledigt, ich wurde stationär aufgenommen und bin mit der Akte in der Hand in den Kreißsaal geschickt wurden.

12 Uhr Erstes CTG geschrieben, alles schick, alles super. Danach sollten wir erstmal unser Familienzimmer beziehen und uns danach wieder im Kreißsaal melden.

12.30 Uhr Zurück im Kreißsaal wurde ich wieder ans CTG angeschlossen und hab die erste viertel Tablette bekommen. 45 Minuten solle ich jetzt am Gerät bleiben, hieß es. Also lauschten wir den Herztönen unseres Sohnes und blödelten ein bisschen herum. Eine Wehe bahnte sich an, nix dolles, aber immerhin - ein Anfang! 10 Minuten später eine zweite Miniwehe. Weitere 10 Minuten später die nächste und ZACK sanken die Herztöne des Babys bis auf 60 Schläge. Wir sahen uns ziemlich unsicher an und Jon fragte nur, ob er vielleicht mal den Alarmknopf drücken sollte, als auch schon die Tür aufflog und die Hebamme in den Raum stürzte. Ich hab das nur noch schemenhaft in Erinnerung, aber es brüllte jemand nach der Ärztin, die kam auch gleich angeschossen und legte mir einen Zugang, während die Hebamme mir sagte, ich möge jetzt bitte sofort so und so atmen, das würde dem Baby helfen. Hab ich auch brav gemacht und die Herztöne gingen wieder rauf.
Er hätte auf die Wehen reagiert, hieß es. Das wäre nicht so gut, hätten sich die Herztöne nicht wieder gebessert, hätte man mir Wehenhemmer geben müssen, deshalb auch der Zugang, den man mir schnell gelegt hatte.

Das alles wäre erstmal nicht so dramatisch, aber die Konsequenz wäre jetzt, dass ich noch mindestens eine halbe Stunde am CTG bleiben müsste und jede Stunde wieder ran müsste, statt sonst wie üblich die nächsten drei Stunden bis zur zweiten Tablette meine Ruhe zu haben.
Also blieb ich am CTG hängen und die Herztöne blieben soweit stabil. Nach insgesamt ungefähr 1 1/2 Stunden CTG durfte ich ENDLICH aufstehen und bis zur nächsten Tablette ins Zimmer gehen.

14 Uhr Schichtwechsel der Hebammen und damit begann das wirkliche Elend.
Die neue Hebamme schloss mich ans CTG, gab mir eine weitere Tablette und legte mir weder etwas unter den Bauch zum abstützen, noch etwas zwischen die Knie, sagte, so müsse ich jetzt eine halbe Stunde liegen bleiben und verschwand für etwa 1 Stunde.
Meine Beine begannen zu schmerzen, meine Hüfte ebenfalls und irgendwann konnte Jon sich das nicht mehr mit angucken und hat nach der Hebamme geklingelt. Sie kam dann auch und sagte nur, ich müsse da jetzt aber noch dran bleiben, das Baby würde reagieren. Aber ich könne so nicht mehr liegen, meinte ich. Da stöhnte sie ein bisschen genervt auf und meinte, nebenan würd halt auch ne Geburt laufen und da würde man sie jawohl auch brauchen. Aber sie stöpselte mich vom Gerät an und sagte, dann müsse ich aber in einer Stunde wieder hier sein, um wieder ein CTG zu schreiben. Gesagt, getan.

Um das mal abzukürzen - so ging das fast ihre gesamte Schicht hindurch. Sie dirigierte mich auf die Liege, nichts zum Bauch abstützen, kein Kissen für die Knie, sagte, sie komme in 20 Minuten wieder und blieb mindestens eine Stunde weg.

Irgendwann nachmittags (Uhrzeit hab ich vergessen, hab ohnehin kaum mehr Zeitgefühl für den Tag) schließt sie mich ans CTG und die angezeigten Herztöne lagen bei 90, sie stöhnt auf, rollt mit den Augen, rennt aus dem Zimmer, kommt mit einer Ärztin im Schlepptau zurück und knallt mir den Wehenhemmer in den Zugang. Sie sagte etwas von "Gleich kriegen Sie Herzrasen" und schon schoss mir das Herz aus der Brust. Ich dachte kurz, das wäre mein Ende, das überleb ich nicht. Dann fing sich mein Herz wieder, aber meine Muskeln begannen unkontrolliert zu zucken. Nach 10 Minuten war aber auch das vorbei.

Man erklärte uns wieder nur, das Baby würde auf die Einleitung reagieren, das müsse man beobachten. Ich müsse am CTG bleiben. Auf Nachfragen antwortete die Ärztin eher sporadisch und wir fügten uns unserem Schicksal. Ich stand so neben der Spur, mir war fast alles egal. Ich hatte einfach nur Angst um mein Baby. In den 3 von knapp 23 Stunden, die ich nicht am CTG lag hab ich mich immerzu gefragt, was seine Herztöne wohl jetzt machen und ob sein Herzchen wohl noch schlägt, wenn wir zum nächsten CTG erscheinen mussten. Es war eine einzige emotionale Qual.

22 Uhr Schichtwechsel der Hebammen und mein blauer Hebammenengel Nana trat ihren Dienst an.
Nachdem uns also 8 Stunden lang niemand mehr sagte als "Ihr Baby reagiert, Sie müssen hier liegen bleiben" und ich mittlerweile das Gefühl hatte, keine Wehe mehr zu spüren, weil meine Beine so höllisch schmerzten, trat Nana ihren Dienst an und sie erklärte uns mit ruhiger Stimme, was das überhaupt bedeutet "Ihr Baby reagiert". Es hätte Stress. Das wäre eigentlich normal, wäre ich unter der Geburt gewesen, aber ich hatte keine erwähnenswerten Wehen, der Gebärmutterhals war nicht verstrichen und der MuMu erst bei einem Zentimeter, das wäre alles kein so tolles Zeichen. Wenn er auf die bisschen Miniwehen also schon so reagierte, stellte sich die Frage, wie er erst mit echten Wehen umgehen sollte. Wäre der MuMu weiter geöffnet, könnte sie ihm wenigstens Blut aus dem Kopf entnehmen und seinen Sauerstoffgehalt überprüfen, so aber wäre alles reine Spekulation und das mache es so schwierig die Situation einzuschätzen.

Nana sagte, eine Möglichkeit wäre es, mich an den Wehentropf anzuschließen. Den könne man abstellen, wann immer Babys Herztöne wieder schlecht werden würden, eine Tablette wäre im Blutkreislauf und dann hätte man den Salat. Entweder er fängt sich unter dem Einfluss des Wehentropfs wieder oder aber ihm geht's dann noch schlechter. Für den Fall würde man sofort einen Kaiserschnitt machen.

Also wechselten wir in den Kreißsaal, der Mann durfte sich ins Kreißsaalbett legen, nachdem er 10 Stunden auf einem harten Stuhl gesessen hatte und mir hatte sie mein Bett auf den Kreißsaal schieben lassen. Endlich bequem liegen! Eine echte Wohltat und Erleichterung. Ich hätte weinen können.
Ich wurde an den Tropf angeschlossen und Nana bat mich, bitte nicht aufs CTG zu gucken, um mich selbst nicht ängstlicher zu machen, als ich eh schon war. Sie sagte, ich solle versuchen zu dösen und zu entspannen und es gelang mir tatsächlich so einigermaßen, wenn ich auch hie' und da eine Wehe veratmen musste. (aber ehrlich kaum der Rede wert). 1 1/2 - 2 Stunden lag ich da also, bis Nana in den Kreißsaal kam und ziemlich ernst aussah. Die Herztöne vom Kleinen wurden schlechter und schlechter, am Ende gingen sie alle 2 Minuten in den Keller. Das wäre nicht länger tragbar, er müsse so schnell es geht raus, sagte sie. Da wäre grad noch jemand im OP, aber sobald sie dort fertig sind, müsse ich rein.

Und ab hier übergebe ich das Wort an den Mann. Ab hier habe ich mich ausgeblendet, habe die Augen geschlossen und stumm Anweisungen befolgt. Ab hier war ich bis zum ersten Schrei unseres Sohnes nicht mehr da. Ich war weg, ganz weit weg.

Irgendwann gegen 01:00 Uhr kommt die Hebamme herein und verkündet: auch diese Option ist gescheitert. Unser Sohn reagiert zu heftig, dabei sind noch keine Geburtswehen in Aussicht, der Muttermund ist auch noch nicht geöffnet. Die Geburtswehen würde er nicht überstehen. Die Situation spitzt sich zu. Letzte Möglichkeit: Kaiserschnitt. Und zwar so schnell wie möglich.

Gemischte Gefühle, Überwältigung, Angst, Schrecken und Erleichterung. Wir fügen uns, wir sind kraftlos, nehmen unser Schicksal an. Katie ist auf einer gewissen Ebene froh. Endlich eine Entscheidung, endlich Klarheit. Und keinen Geburtshorrortrip. Zwar wollten wir nie einen Kaiserschnitt, aber in dieser Situation ist er eine Erlösung. Eine angstvolle Erlösung. Keine 3 Tage mehr, keine ewig erscheinenden Wehen, keine Hinauszögerung. In einer Stunde, wenn der OP frei wird, geht es los. Ohne Schonfrist, ohne Spielerei. Um kurz vor 2 Uhr wird es ernst. Nana versucht eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Dann kommen die rabiate Ärztin und die Anästhesistin herein. Sie beginnen uns in dieser angstvollen Extremsituation die Risiken des Kaiserschnitts im Allgemeinen und die der Narkose im speziellen herunterzurattern. Das müssen sie, das ist ihre Pflicht. Trotzdem absolut unpassend. Querschnittslähmung, Aids und Hepatitis durch Blutinfusion, irreparable Schäden der Gebärmutter, Verletzung des Kindskopfes beim Aufschneiden, usw. Die Liste ist lang und grotesk. Ich versuche nicht mehr hinzuhören, zu verdrängen, die Angst sitzt mir im Nacken. Katie scheint äußerlich ruhig. Ich höre nur noch Schlagworte und Satzfragmente, die meine Panik noch verstärken. Jetzt geht alles schnell, so schnell... Ich beginne loszulassen, die Kontrolle zu verlieren und aufzugeben. Ich lasse mich von der Situation mitschleifen, agiere nicht mehr, ich reagiere nur noch automatisiert und mechanisch, treffe keine Entscheidungen mehr. Ich muss akzeptieren, muss funktionieren.

Der Film beginnt und lässt sich nicht mehr beeinflussen oder stoppen. Ich sehe mich, wie ich zusammen mit der Hebamme Katie im Bett liegend in den OP schiebe. Die Atmosphäre dort ist so ziemlich das Gegenteil von meiner Stimmung. Gelöste Heiterkeit und Routine. Es hat etwas davon, Katie - die Frau die ich liebe und die unseren Sohn in sich trägt - zur Schlachtbank zu schieben. Ich zittere innerlich, habe Angst aber ich weiß auch: jetzt ist alles, wie es ist, es ist völlig egal, wie es mir geht. Die Situation wird unwiderruflich weiter gehen, der Point of no Return ist überschnitten, es gibt kein Zurück. Egal, ob mir das gefällt. Auf mich muss nun verlass sein. Ich muss unseren Sohn gleich entgegen nehmen. Nicht morgen, nicht übermorgen, nein, in ca. 10 Minuten. Überwältigend. Alles ist dermaßen surreal, wie ein verrückter Traum. Ein Albtraum, der uns allerdings endlich zu unserem Sohn führt. Ich werde mit geschliffen in einen sterilen Umkleideraum, ziehe wie ein Roboter OP Klamotten, einen Mundschutz und Haube an und soll in einem Vorraum warten, bis die Operationsvorbereitungen abgeschlossen sind und ich dazu geholt werde. Es ist heiß, der Schweiß rinnt mir in Strömen herunter. Ich überlege, wo ich gleich hin kotzen kann. Mein Herz rast, ich fühle mich einer Ohnmacht nahe. Eine Panikattacke und in 5 Minuten soll ich in den OP. Um mich herum wuseln in routinierter Professionalität grün gekleidete Wesen herum, Ärzte, Krankenschwestern. Ich sehe mich selbst dazwischen, wie in einem Film. Ich bin vollkommen handlungsunfähig, habe eine Vision:

Gleich wird die perfekte, in sich geschlossene Welt meines Sohnes aufgerissen. Der Raum bricht auf, riesige Hände von noch riesigeren grün gekleideten Aliens werden ihn aus seiner Realität heraus reißen und medizinische Experimente an ihm durchführen. Die perverse Science Fictionhaftigkeit seiner Geburtserfahrung wird mir voll bewusst. Die Räumlichkeit kommt mir inzwischen vor wie eine Mischung aus UFO und Schlachthaus. Steril, metallisch und entartet. Mein Sohn tut mir leid. So leid.

Meine Panikattacke mildert sich ab, kurz bevor ich nach einer gefühlten Unendlichkeit in den OP geholt werde. Ich danke dem Universum dafür. Im OP sehe ich Katie auf einer Trage liegen, die Spinalanästhesie wurde bereits erfolgreich durchgeführt. Sie ist von der Hüfte an Abwärts gelähmt. Kurz hinter ihrer Brust ist ein Vorhang aufgebaut, damit sie und ich nicht den eigentlichen Operationsvorgang sehen können. Die Situation ist dermaßen surreal und bedeutungsvoll zu gleich, dass es kaum zu ertragen ist. Ich frage mich, wie ich das alles jemals verarbeiten soll. In wenigen Minuten ist er da, der Moment, der unser Leben von Grund auf verändern wird. Ich halte Katies Hand und sage ihr, dass alles gut ist, während ich höre, wie sie aufgeschnitten wird und bin heilfroh über den Vorhang. Ehe ich mich versehe ist es da: das erste empörte, entsetzte Brüllen unseres Sohnes. Er wird aus Katie herausgezerrt und uns kurz im Vorbeigehen gezeigt. Ein winziges, lila farbiges Etwas. Dann bringen ihn die Außerirdischen kurz in ihr Behandlungszimmer. Sein Schreien zerreißt uns fast das Herz. Und nach sich ewig anfühlenden 5 Minuten tragen sie ihn endlich wieder gut verpackt zu uns herein und legen ihn auf Katies nackte Brust. Bonding. Eine lebenslange Bindung soll entstehen, wie in dem Film A.I.

Sofort beginnen wir intuitiv so viel wie möglich mit ihm zu sprechen, damit er wenigstens bekannte Stimmen hört, nach dem seine Realität zusammen gebrochen ist und er schlagartig in eine neue gesetzt wurde. Es funktioniert, er hört auf zu schreien. Das Gefühl ist unglaublich und in keinster Weise zu beschreiben. Keine Worte. Mir fällt nur ein Zitat aus dem Film Contact ein:

"Sie hätten einen Dichter schicken sollen".

Jetzt geht alles ganz schnell. Die Aliens nähen Katie wieder zu, geben ihr unseren Sohn und schieben sie mit Bett wieder in den Kreißsaal. Ich ziehe die OP Klamotten aus und folge ihr wie ein Wesen aus reiner Energie. Da sehe ich sie liegen: Tränen in den Augen, einen ganz neuen, frischen Menschen auf der Brust, der noch ganz und gar nicht angekommen ist in unserer Welt. Es passiert selten, aber ich bin sprachlos. Mir fehlen die Worte.



Samstag, 20. August 2011

ET -1

Ehrlich gesagt finde ich kaum Worte und vor allen Dingen nicht solche, die annähernd beschreiben können wie ich mich fühle, was ich denke.
Ich bin erstaunlich ruhig. Noch. Mann und Mietz sind gute Ablenker. Außerdem zeigt sich mein Körper ungewohnt geburtswillig, bilde ich mir ein. Harter Bauch, Druck nach unten, leichte Menstruationsschmerzen.

Morgen gegen 12 Uhr werden wir im Kreißsaal erwartet.

Drückt uns die Daumen.

PS: Sollte wer mitfiebern und nicht erst auf meine Rückkehr an den Computer warten wollen, um von der Ankunft des Krümels unterrichtet zu werden, einfach auf nachstehenden Link klicken. Wenn es etwas zu verkünden gibt, wird es zuerst dort zu finden sein.

http://kleinbloganzeiger.wordpress.com/

Freitag, 19. August 2011

Freitags Füller - ET -2




1. Jetzt kann es losgehen, bitte.

2. Noch länger zu warten scheint mir manchmal unmöglich.

3. Es macht Spaß sich vorzustellen, dass ich bald meinen Sohn in den Armen werde halten können.

4. Die Geburt wird mein Highlight der 2. Jahreshälfte.

5. Ich frage mich wie die Geburt wohl laufen und wie lange sie dauern wird.

6. Aber egal wie es letztlich von statten gehen wird, ich werde bestimmt denken: das war es wert.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf den Mann , morgen habe ich einen letzten gemütlichen, babylosen Abend in den heimischen vier Wänden geplant und Sonntag möchte ich eine komplikationslose Einleitung der Geburt erleben, bitte!

Donnerstag, 18. August 2011

ET -3

Merke, auch ein 0,2 l Glas Sekt lässt ein Baby nicht zwingend auf die Welt gleiten. Aber nach so vielen Wochen der Abstinenz macht es ausgesprochen knülle, hungrig und müde. Abgesehen von einer einzigen Pipipause hab ich geschlafen wie ein Stein.

Ich trau mich fast gar nicht folgendes in die Tasten zu hauen, aber die Mietz liegt zu meiner Linken, die Wasserflasche steht zu meiner Rechten und die Wäsche hab ich immer noch nicht abgehangen. Ähm...hmm.

Und damit ich mich nicht so unsagbar nichtsnützig, unproduktiv und gähnend langweilig/gelangweilt fühle, hab ich eben so etwas wie ein "Resümee" gezogen; Dinge aufgelistet, die ich getan, gelesen, geschaut habe. Halt alles, was mich von der schnöden Warterei bedingt durch absolutes berufliches Nichtstun ablenkte und anderes.

Während der Schwangerschaft lagen mir folgende medizinische Stolpersteine im Weg:

- Schwangerschaftsdiabetes (nervig, aber ein Segen)
- Blasenentzündung (2x)

Während der Schwangerschaft erhöhte sich mein Körpergewicht um:

- 2,5 kg (Ja, richtig, da steht ein Komma zwischen der 2 und der 5. Ich schrieb doch, die SS-Diabetes wäre ein Segen gewesen)

Während der Schwangerschaft lenkte ich mich mit nachstehenden Serien ab:

- Gilmore Girls (je öfter ich die Serie guck, desto weniger kann ich Rory leiden)
- How I met your mother
- Two and a half men
- LOST (Das Ende, das Ende, das Ende… nee, nee, nee)
- Grey’s Anatomy (Wenn man da mal ein paar Folgen am Stück guckt, freut man sich doch gleich doppelt über sein langweiliges, gesundes, überhaupt nicht promiskuitives Leben)
- Angel – Jäger der Finsternis (da steck ich aktuell in Staffel 4 und durchlebe hochgradig nostalgische Gefühle; in meiner ersten eigenen Wohnung hing ein Poster von Angel an meiner Badezimmertür. Haha)

Während der Schwangerschaft las ich folgende Bücher:

- Rubinrot von Kerstin Gier (Jugendbuch, toll, toll, toll; ebenso wie Band 2 und 3)
- Saphirblau von Kerstin Gier
- Smaragdgrün von Kerstin Gier
- In Wahrheit wird viel mehr gelogen von Kerstin Gier
- Ein unmoralisches Sonderangebot von Kerstin Gier (Jaja, ich hab eine kleine Kerstin-Gier-Macke, ich weiß)
- Nicht weit vom Stamm von Oliver Uschmann (ist verantwortlich für die Hartmut-und-ich (Hui) Reihe, großartig, großartig, intelligent, sozialkritisch und trotzdem z.T. brüllend komisch; wir warten seit Anfang 2010 sehnsüchtig auf einen sechsten Teil)
- Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer (immer wieder gern, immer wieder wunderschön und selbst der Mann findet, es wäre eine der schönsten Liebesgeschichten, die er je gelesen hat)
- Alle sieben Wellen von Daniel Glattauer (Fortsetzung von „Gut gegen Nordwind“)
- Verwesung von Simon Beckett
- Im Koma von Joy Fielding
- Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme. Die Autobiographie von Carlo Pedersoli
- Talk Talk von T.C. Boyle
- Der Junge im gestreiften Pyjama von John Boyne

Während der Schwangerschaft habe ich folgende Dinge genäht:

- Krabbeldecken (2 Stück, die eine mit den ungefähren Maßen 130x150 cm, die andere ca. 110x130 cm groß)
- Himmel für das Beistellbett
- Kissenhüllen für den Mann
- Bezug für den Autositz
- Taschen (2 Stück, ein Einkaufsbeutel, eine Mini-Umhängetasche für die Mini-Cousine)
- Schnuffeleule
- Schnuffelpilz

Und während der Schwangerschaft verwarfen wir folgende Namen:

- Lia
- Liu
- Lila(h)
- (E) Lias
- Elijah
- Noah
- Jonah
- Leo
- Neo
- Leander

Und während des Schreibens dieses Eintrags lugte eine kleine Wehe um die Ecke. Vielleicht braucht Sekt so seine Anlaufzeit von...14-15 Stunden? Man weiß es nicht. Man hofft auch nicht besonders. Man wartet einfach weiter. So macht man das!

Mittwoch, 17. August 2011

ET -4

Diesmal liegt die Mietz zu meiner Rechten und die Wasserflasche steht zu meiner Linken, nur der Wäscheständer, der steht noch immer vor dem Fenster. Ich kann mich angesichts dieser Tatsachen irgendwie nicht so recht gegen den Gedanken "Same shit, different day" erwehren. Wobei natürlich nichts der herrschenden Umstände es verdient hätte "shit" genannt zu werden. Sie sind nur eben wenig...abwechslungsreich.

Heute bin ich noch einmal losgetigert und habe ein zweites Mini-Spannbettlaken für die Mini-Matratze und ein Kaputzenhandtuch gekauft. Der Mann wollte mich erst nicht ziehen lassen, denn 1) hatte er keine Zeit mich zu begleiten und 2) ist unglücklicherweise ausgerechnet jetzt sein neues (!) Handy kaputt gegangen. Er wäre im Fall der Fälle also nicht erreichbar gewesen. Nunja, was hätte schon schlimmeres passieren können als ein Blasensprung und entweige Sturzgeburt in der U-Bahn? Haha.
Und weil ich mich heute so gut und mutig fühle/gefühlt habe (gut geht's mir immer noch, nur mutig bin ich jetzt nicht mehr), bin ich im Anschluss noch spontan bei meinen Großeltern herein geschneit, die nicht unweit des Baby-Bettwäsche-Fachgeschäfts wohnen.

Bei einem Glas Wasser und einem netten Plausch über die Gebrechen des Großvaters ("Aber lasst uns nicht vom Tod erzählen, lasst uns von Hochzeiten sprechen!") bekam ich dann aber doch irgendwie ein mulmiges Gefühl und einen steinharten Bauch. Also verabschiedete ich mich relativ fix wieder ("Hast du schon genug davon, deine Opa jammern zu hören. Kann ich gut verstehen.") und bekam noch mit den Worten "Du bist so ein anständiges Mädchen" etwas Geld in die Hand gedrückt. Aber auch nur unter der Bedingung "Hörst du, sagst du deine Kind wenn es da ist, Opa hat Geld gestiftet".

Das ist gewiss das erste, das ich ihm sagen werde, hab ich geantwortet, er hat sein kauziges Lachen gelacht und ich hab mich nach den obligatorischen Küssen auf den Heimweg gemacht.

Nun sitz ich hier also wieder im beschützten heimischen Nest, der Mann ist eben zur Tür herein gekommen und hat mir den grandiosen Vorschlag unterbreitet, man könne doch mal eben los und Burger kaufen gehen. Ich plädiere für Currywurst, gerne auch zwei Meter lang, in Sauce ertränkt und dazu eine Schubkarrenladung Pommes, garniert mit einem See aus Mayo.

Und zum Nachtisch einen Apfel...(kuchen).



Dienstag, 16. August 2011

ET -5

Die Mietz liegt zu meiner Linken, die Flasche Wasser steht zu meiner Rechten, der Wäschestände steht rechtsseitig meines Bettes, direkt vor dem Fenster und der Sohn, der rollt sich noch immer brav in meinem Bauch zusammen und scheint in den Tiefschlaf gefallen zu sein.

Geputzt hab ich heute, die Wohnung ausgefegt (der Staubsauger ist im Eimer, wird aber freundlicherweise vom Hersteller für umme repariert und das trotz fehlenden Garantieanspruchs, juhu), Wäsche gewaschen, ein bisschen was gekocht (Couscous mit Zucchini, Pilzen, Paprika, Tomaten etc.pp.) und einkaufen war ich. Babystrumpfhosen für noch kältere Tage. Immer wieder erstaunlich, wie schwierig es sein kann 1) etwas für einen Jungen zu finden und das 2) dann auch noch frei von Bärchen, Entchen, Häschen & Co ist. Da kann ich mir einfach nicht helfen. Das mag ich (meistens) nicht leiden.

Meine Vorbereitungen sind soweit abgeschlossen. Es ist gewaschen, was gewaschen werden musste, die Möbel stehen allesamt am für sie rechten Fleck, Windeln, Binden, Tücher und Konsorten liegen vorrätig parat. Die Kliniktasche ist gepackt, die Unterlagen komplett. Ich wäre dann also soweit, es dürfte dann bitte losgehen jetzt!

Aber nein, aber nein, aber nein - Geduld ist eine Tugend und so weiter. Hachja.

Montag, 15. August 2011

ET -6

Heute war ich zur letzten Vorsorgeuntersuchung dieser Schwangerschaft. Ein komisches Gefühl, die Praxis ohne kleinen Termin-Erinnerungszettel in der Tasche zu verlassen und ein komisches Gefühl, von der Frauenärztin gefragt zu werden, ob man sich denn freuen würde. Worauf genau, das hab ich nicht hinterfragt, ich habe einfach mit einem allgemeinen "Ja, klar" geantwortet. Sie wird kaum die Geburtsschmerzen gemeint haben. Denk ich doch mal.

Laut Untersuchungsergebnissen deutet nichts auf eine baldige Geburt hin. Jede andere Information hätte mich gefreut, aber auch gewundert. Mir geht es erschreckend gut. Es zieht beim gehen in der Leiste, ich ächze wie eine alte Dampflok, wenn ich mich aus der Horizontalen in die Senkrechte erheben muss, ein Wettrennen gegen meine Hüftkranke Oma würde ich haushoch verlieren, aber ansonsten geht es mir blendend.

Ich habe den Haushalt im Griff, bin Herrin der Wäscheberge, die der Mann in einem Affenzahn am laufenden Meter produziert und krieg es sogar noch hin mit Pfannen und Töpfen zu jonglieren. Ich kann mir meine Beine eigenständig rasieren, meine Zehnägel lackieren und die Maus der Mietzmietz vom Boden aufsammeln, um sie möglichst unvorhersehbar und so raffiniert durch die Gegend zu werfen, dass sie wie eine besegnte Sau hinterher rast. Früher hat sie noch apportiert. Sie scheint es nicht mehr gut zu meinen, mit mir und meinen alten Knochen - oder zu gut. Manchmal durchschau ich sie nicht. Bösartigkeit und Liebenswürdigkeit geben sich zu wankelmütig die Klinke in die Hand...

Ich wünschte, sie wäre bei all ihrer, von mir angedichteten, Menschlichkeit dazu imstande, sich der herrschenden Lage bewusst zu werden. Zu verstehen, was ein Baby ist, warum es schreit, dass sie keine Angst haben braucht und ich sie weiterhin vergöttern werde. Weil sie meine Mietzmietz ist. Meine Knopfaugenkatze. Meine Schni-schna-schnecki. Mein Plüschpopo. Frau Schneckischneck. Frau Schnurrschnurr. Frau Kuschelkuschel. Die Mietz. Die ultimative Mietzmietz. Das sonderbarste Katzvieh, das mir je untergekommen ist und genau deshalb genau die Richtige für mich ist.

Man mag mir die Gesundheit meines Geisteszustandes aberkennen, aber meine Katze ist meine Freundin. Wer sie nicht kennt, wer mich nicht kennt und wer uns noch nie zusammen erlebt hat, der wird es wohl nicht verstehen. Und das ist okay. Das muss man auch nicht verstehen.

Ich bin gespannt, wie sich das Zusammenleben mit Mann, Mietz und Minimensch gestalten wird. Ich bin ehrlich gespannt.

Ich solle Vertrauen haben, wurde mir gesagt. Sie würde schon erkennen, dass er nicht einfach nur "irgendein" Kind ist, sondern ein Teil von mir. Darauf hoffe ich, ist er schließlich der Beste Teil von mir. Und mich mag sie schließlich auch.

Nunja, meistens zumindest...

Freitag, 12. August 2011

Freitags Füller




1. Früher oder später muss sich der Zwerg ja auf den Weg machen.

2. Früher wäre mir dabei aber lieber als später.

3. Kann bitte mal jemand den Regen abstellen?

4. George Clooney wird wohl nie mit einer Flasche Martini in der Hand vor meiner Tür stehen ,aber träumen ist doch erlaubt.

5. Mein Wille jetzt Essen zu kochen ist einfach so verschwunden.

6. Facebook meide ich wie der Teufel das Weihwasser.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf leckeren Auflauf , morgen habe ich so rein gar nichts geplant und Sonntag möchte ich gerne mein Baby bekommen, bitte!

Donnerstag, 11. August 2011

Nee, ne?

Das Telefon klingelt. Ich hebe ab. Die Schwiegermutter in spe. Sie hat gestern erst angerufen. Sie fragt: "Und? Baby noch drin?"

Jetzt mal ehrlich - Ernsthaft?! Nicht wirklich, oder? Nee... nee, nee. Echt nicht.

Und ansonsten: Ich hab Kekse für eine ganze Kompanie gebacken. Warum? Ich weiß auch nicht. Lagerkoller? Ob Zimtplätzchen wohl wirklich wehenfördernd wirken können? Ich fürchte fast, ich werde es nie erfahren. Dafür schmecken sie mir einfach nicht gut genug. Leider. Blödes Rezept. Blöde Warterei. Blöde Langeweile. Blöde Telefonanrufe.

Montag, 8. August 2011

08.08.2010

Vor genau einem Jahr sahen der Mann und ich uns dem gegenüber:

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Zu behaupten, wir fühlten uns angesichts der Arbeit nicht abgeschreckt, wäre schlichtweg gelogen. Aber der Tatendrang und der Unwille, das weiße Zimmer - formally known as "Kleiderschrank" - einen Tag länger ertragen zu wollen, ließen uns beherzt zu Malerkrepp, Teleskopstange und Rollen greifen. Und nur elendig anstrengende Stunden später, trafen unsere Augen auf diese Farbenpracht:

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Der Mann beäugte unser Werk und sagte: "Sieht irgendwie aus wie'n Kinderzimmer." Und ich antwortete: "Bis es soweit ist, wird's wohl noch n ganzes Weilchen dauern."

Die ganze Weile dauerte ein Jahr. Ein kurzes Wimpernschlag-Jahr. Hätte mir das jemand vor 365 Tagen erzählt, ich hätte ihm freundlichst einen Vogel gezeigt. Einen kunterbunten...

Samstag, 6. August 2011

Freitags Füller - jetzt auch samstags!




1. Ich fühl mich gut wenn ich den Keks in meinem Bauch rumoren fühle .

2. Unser Flur ist grün.

3. Bald gibt es wieder gelegentliches (!) naschen für mich, juhu.

4. Wasser ist mein liebster Durstlöscher bei großer Hitze.

5. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich jetzt noch ein Stück Obst esse oder nicht.

6. Es wird langsam Zeit für die Geburt oder etwa nicht ?

7. Was das Wochenende angeht, gestern Abend freute ich mich auf Zeit mit dem Mann, heute habe ich nichts konkretes geplant und Sonntag möchte ich mich so wenig wie möglich langweilen!

Donnerstag, 4. August 2011

Lagebericht

Heute, an diesem mal sonnigen, mal bewölkten, aber durchgängig drückenden Donnerstag machte ich mich auf in den entlegenen Stadtbezirk, in dem das Krankenhaus unserer Wahl zu finden ist. Nicht etwa, weil mein Körper sich gewillt zeigte, unser Baby auf die Welt zu pressen, sondern weil die Frau Doktor mir eine Überweisung für's erwähnte Krankenhaus mit auf den Weg gab, als ich Montag ihre heiligen Hallen besuchte. Montag, nicht etwa Mittwoch so wie geplant. Denn in der Nacht von Sonntag auf Montag piesackten mich periodengleiche Schmerzen - die kamen und gingen. Zugegeben: Ich erhoffte mir durchaus eine leichte Wehentätigkeit, sicher war ich mir aber nicht. Weil das aber auch über der Blase so wehtat und ich mich, wann immer selbige zu arg befüllt war, kaum mehr bewegen konnte, zog ich den Untersuchungstermin eben vor.

Fazit des Ganzen: Der Kopf hat endlich vernünftig im Becken angedockt, ich hatte eine Blasenentzündung und der Gebärmutterhals scheint sich weiter verkürzt zu haben.

Meine Ärztin sagte mir, es käme langsam Bewegung in die Sache, aber losgehen würde es noch lange nicht. Meine Hebamme meinte dazu nur, wer solle das so genau wissen, außer unser Sohn selbst vielleicht.

Heute im Krankenhaus dann ging es nur um ein bisschen CTG, ein wenig Pipi, gelegendliches Blutdruck messen und schließlich um eine Ultraschalluntersuchung, die klären sollte, wie es um Fruchtwassermenge, Durchblutung und Größe bestellt ist.

Wie üblich alles schick wie immer; es besteht keinen Grund die Einleitung vorzuziehen und somit bleibt es beim Babycountdown, rechts zu sehen.

17 Tage noch bis ich meinen Sohn endlich sehen darf, ihn riechen kann, anfassen, küssen und bekuscheln. Ich mag das so sehr endlich erleben dürfen. So sehr...

Montag, 1. August 2011

Pimp my Autositz!

Wir sind autolos und das aus vielerlei Gründen. Zum einen fehlt dem Mann das entscheidene Stückchen Plastik im Portemonnaie (oder Portmonee?), mir die Nerven und uns insgesamt das Geld. Das ist überhaupt nicht schlimm, immerhin sind wir beide stolze Besitzer einer Abokarte des hiesigen öffentlichen Personennahverkehrs und wohnen obendrein fußnah an einer U-Bahn Station und zweier Bushaltestellen. Nichtsdestotrotz gilt es nach der Entbindung natürlich, den Nachwuchs sicher nach Hause zu transportieren. Das Gefährt der Wahl für diesen Moment: Taxe oder auch Taxi, wie es vor den Toren dieser Stadt wohl richtiger heißt.

Und für diese eine Fahrt galt es einen Autositz zu organsieren. Ohnehin organisieren wir lieber, als dass wir kaufen. Bisher können wir in Sachen Anschaffungen-bezahlt-vom-eigenen-Geld höchstens Windeln, Windeleimer, Wickelauflage und Kommode vorweisen. Zwei, drei Kleidungsstücke vielleicht noch. Beistellbett, Wickelkommode, Kleidung, Kinderwagen, Wippe, Babyhängematte, Babyphone und sämtlicher anderer (un)nötiger Schnickschnack ist geliehen oder gar geschenkt.

So nun also auch der Autositz, den uns Freunde überließen, die inzwischen stolze Eltern dreier Jungs sind, wobei der jüngste Spross der Familie im November seinen ersten Geburtstag feiern wird.

Besagter Autositz, beziehungsweise dessen Bezug, machte einen so ramponierten Eindruck, wie man ihn nach zwei Kindern, geboren im Abstand von 1 1/2 Jahren erwarten würde. Ich finde das nicht schlimm, er funktioniert ja noch und es geht schließlich (erst einmal) um eine einzige Autofahrt. Dennoch saß ich hier, tagelang, schielte immer wieder zu besagtem Sitz hinüber und dachte mir: "Das mag vielleicht von einer oberflächlichen Natur zeugen, aber irgendwie...nee, das geht schöner."

Und wühlte ich mich durch meine Stoffreste, zückte Nadel und Faden und nähte einen Bezug auf den Bezug. Nicht sehr fachmännisch, aber mit Eifer.

Und so präsentiere ich voller Stolz den gepimpten Autositz:

Halb vorher, weil ich mal wieder vergessen hab ein "richtiges" Vorher-Foto zu machen

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Und nachher

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Ich werde den Taxifahrer bitten müssen, hübsch langsam zu fahren. Damit sich die Näherei gelohnt hat. Und so...