Dienstag, 18. Dezember 2012

Übrigens...

...wir leben noch. Und das gar nicht mal so schlecht. Ereignisreich. Vielleicht schreib ich irgendwann sogar mal darüber. Für den Moment reicht die Zeit nicht. Man ruft bereits wieder nach mir.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Ladida

Wie üblich: Die Zeit! Die Zeit! Ich habe keine. Zumindest nicht ohne Kind.

Jetzt gerade schiebt Oma ihn durch unser Viertel. Die ersten freien Minuten (abgesehen vom Wochenende; da ist Oma auch spazieren gewesen, aber da haben wir (Freunde + ich) renoviert) seit einem Monat und 5 Tagen, oder so ähnlich.

Aber nun zum Wesentlichen: Die ersten Schritte sind getan! Wackelig, aber es waren Schritte. Erst einer, dann zwei seitwärts, wie im Krebsgang, quasi, dann zwei geradeaus und gestern waren es sechs, mit einem Eimer in der Hand! Stolz bin ich! Stolz, stolz, stolz! Und etwas ungläubig angesichts der Tatsache diesen kleinen Menschen hauptsächlich horizontal, sitzend oder auf allen vieren zu kennen.

Zähne zählen wir mittlerweile ganze 7. 4 oben, 3 unten. Diesmal keine ganz so schwere Geburt wie die ersten 4.

Wenn man fragt "Wo ist dein Ball?", schaut der kleine Mensch sich blitzschnell um, erspäht den Ball, fixiert ihn und ganz manchmal streckt er einen seiner kleinen Zeigefinger aus und deutet ihn in die jeweilige Richtung. Man mag ja kaum glauben wie süß man sowas finden kann, bis man das eigene Kind solch Wunder vollbringen sieht.

Und ansonsten? Ja, ansonsten bin ich so müde wie ich stolz bin.

Ganz weit vorne ist der kleine Sohn, fit, agil, lustig, aber schlafen, das kann er einfach nicht so gut. Da guckt man ihm dabei zu und findet, er hätte selten so friedlich ausgesehen, so ruhig und im tiefsten Tiefschlaf und - ZACK! - setzt er sich. Aus dem Schlaf, einfach so. Sitzt, sieht sich verwirrt um, taumelt, lässt sich gegen mich plumpsen, schläft für 10 Sekunden wieder ein und fängt dann an zu weinen, krabbelt an meine Seite, schmeißt sich dort hin und verlangt nach der Brust. Eigenartig. Und anstrengend. Und ziemlich nervig offengestanden.

"Irgendwann muss das ja mal besser werden" ist inzwischen mein Mantra. "Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase!" kommt mir angesichts der Tatsache, dass dieser Zustand nun schon ungefähr so lange dauert, wie der Sohn alt ist, irgendwie unpassend vor.

Wir haben jetzt ein richtiges, echtes Schlafzimmer. Eines, in dem wirklich ausschließlich geschlafen wird. Dort gibt es einen Kleiderschrank und unser Bett. Ich bin gespannt inwiefern die neuen Wohnumstände vielleicht dazu beitragen können, dass es tatsächlich irgendwann besser wird. Wenn möglich bitte noch vor Eintreten der Pubertät...

Mittwoch, 9. Mai 2012

Traurig, aber wahr

Manchmal mag ich mein Kind nicht. Manchmal kann ich ihn ehrlich nicht leiden. Ehrlich nicht. Nervensäge. Heulsuse. Tyrann. Und dann kann ich mich nicht mehr leiden. Aber was soll ich machen? Ich hab in der Schule das mit dem Über-Ich schon nicht verstanden. Wie soll man da erwarten, dass das mit dem Über-Menschen besser klappt.

Sonntag, 6. Mai 2012

Nächtliches

Da ist ein Beitrag in der Mache. Schlummert seit Tagen bei den Entwürfen. Wer hingegen kaum schlummert ist der Sohn. Tagsüber ist es okay. Unregelmäßig zwar, aber okay. Mittags mal 30 Minuten, dann mal drei Stunden, aber man nimmt das Sandmännchen wie es kommt. Aber Nachts... Seit 2 Monaten (seit ZWEI! ZWEI!!) wacht er JEDE Nacht weinend auf. JEDE! Manchmal um 0.30 Uhr und gegen 5 Uhr, er weint nur kurz, ich ignoriere ihn, er schläft weiter. Oder aber, so wie letzte Nacht im 45 Minuten bis 1,5 Stunden Takt, bis er dann um 5.30 Uhr eine kurze hysterische Phase einlegt und nach 30 Minuten wieder in den Stundentakt verfällt. Wohlgemeinte Ratschläge kann ich nicht mehr hören. Mittlerweile sind sogar die Therapeuten überfragt. Ich will zu keiner Schlafberatung mehr und auch in kein Schlaflabor. Am Ende stehen Hoffnung und Realität in keinem Verhältnis und ich mag keine Enttäuschungen mehr erleben. Auf Dauer macht das nur aggressiv. Da versuch ich lieber tagsüber soviel Kraft zu tanken wie irgendwie möglich und mich an meinem fleisch gewordenen Stückchen Zucker zu erfreuen.

Samstag, 21. April 2012

Ein Männlein steht....

... an der Waschmaschine. Ich sag euch, das ist die ganz große Liebe... Photobucket PS: Wir zählen aktuell 4 Zähne. Den ersten Ostermontag; den Dienstag darauf kamen die anderen drei. Keine halben Sachen, nicht lang' gefackelt. Aber gelitten hat er. Sehr. Ich auch.

Donnerstag, 12. April 2012

Vorwärtstrend

Der erste Zahn ist da. Oben rechts. Ja, ungewöhnlich, aber was will man machen? Hauptsache draußen. Nach über einem Monat Rückwärtsgang hat der Sohn nun endlich den Dreh raus und bewegt sich jetzt auch vorwärts durch die Welt. Es wird jede sich bietende Gelegenheit genommen sich hinzuknien und hochzudrücken. Ich erleide ungefähr 8394 Herzinfarkte täglich. Anstrengend!!!

Mittwoch, 21. März 2012

7 Monate

Eben noch ein Bündel Mensch

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Und plötzlich ein echter kleiner Junge,

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der das Krabbeln für sich entdeckt

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und die Spielzeugkiste auch ganz ohne Mamas Hilfe plündern kann.

Dienstag, 13. März 2012

So spielt das Leben

Ich befinde mich bis auf weiteres (wohl vorübergehend) in der Welt der Alleinerziehenden.

Pause war gestern.

Mittwoch, 7. März 2012

Vom (Ein)Schlafen und Großmüttern

Schon alleine beim Schreiben des letzten Eintrages dachte ich mir: "Hui, das klingt aber konfus." Und das Problem ist: Genau das ist es. Konfus. Die (Ein)Schlaferei unseres Sohnes ist konfus, planlos, unvorhersehbar, chaotisch. Man muss kein Schlafexperte sein um zu wissen, dass das doch eher ungute Voraussetzungen sind, sowohl für problemloses Einschlafen, als auch für alles was mit dem Thema "Durchschlafen" zu tun hat. Und so dachte ich hin und her und wälzte all mein Wissen, das ich mir bisher dank der Therapie, die Ende Januar begann, aneignen durfte und bediene mich nun folgender Taktik:

Wenn unser Sohn während der ganzen Einschlafzeremonie an der Brust zu schreien beginnt - dann schreit er eben. Dann stehe ich ihm bei, rede mit ihm, erkläre ihm seine Gefühlswelt, tröste und helfe ihm dabei sich selbst zu beruhigen. Aber ich nehme ihn nicht mehr hoch. Ich trage ihn nicht mehr durch das Zimmer, die Wohnung, stehe nicht mehr wippend vor dem Fenster, stecke ihn nicht in die Bauchtrage und biete auch ansonsten keinerlei ablenkendes Entertainmentprogramm.

Es ist mit der Zeit ziemlich anstrengend und kräftezehrend. Aber es klappt. Beim ersten Mal brüllte er 30 Minuten Zeter und Mordio, dann schlief er ein. Ohne Brust. Ohne Schnuller. Gestern Abend dauerte es dann knapp eine Stunde, wobei er immer wieder einschlief, aufwachte, ruhig blieb, zu schreien begann, einschlief, aufwachte, zu schreien begann. Ehrlich gesagt bin ich nach einer Stunde und 15 Minuten eingeknickt und habe ihm die Brust noch einmal angeboten. Er nahm sie auch und schlief innerhalb von wenigen Sekunden wieder ein.
Ich bin mir nicht so sicher, inwieweit das als "Inkonsequenz" zu bewerten ist, denn eigentliches Ziel des Ganzen war erstmal nur, dass er lernt, sich selbst zu beruhigen. Das er wirklich gleich einschlief war so etwas wie ein gern gesehener "Unfall", auf dessen Wiederholung ich hoffte und spekulierte.

Ein weiteres Problem sehe ich in der Häufigkeit seiner täglichen Nickerchen. Wer so beschissen schläft wie unser Kind, der wird ziemlich häufig müde. Zumeist ist der erste Stopp eine Stunde nach dem morgendlichen Aufwachen fällig. Die ganze Zeremonie vier bis fünf Mal täglich abzuspulen geht mir, füchte ich, zu sehr an die Substanz. Aktuell dreht der Papa deswegen draußen gerade seine Runden mit dem Kinderwagen.

Und was, wenn die Prozedur schlußendlich mit dem Schlaf der Seligen und Gerechten belohnt wird und dann, so wie heute morgen, das sche*ß Telefon klingelt, weil die Oma (mal wieder) irgendeinen Schwachsinn wollte und so das Kind vom rechten Weg ins Schlummerland wieder zurück in die harte Realität zerrt?
45 Minuten nervenaufreibende Einschlafen für die Katz! Ich hab umgehend zu Heulen angefangen und meine Schwiegermutter zurückgerufen, sie möge doch bitte, bitte endlich aufhören alle naslang bei uns anzurufen, um so erhellende Dinge loszuwerden wie "Was macht denn der Kleine? Ach, der ist aber auch ZU süß!" oder auch "Wie? Er hat geschrien? Aber er ist doch immer so niedlich! Das kann man sich gar nicht vorstellen, dass der so schreit." (Man ahnt gar nicht, wie häufig wir schon darum baten, uns Mails zu schicken oder auf dem Handy anzurufen und unser Telefon ausstöpselten, um ihren Anrufen zu entgehen - aber die Lernresistenz dieser Frau ist kaum zu fassen)

Wenn ich könnte wie ich wollte, ne? Das würde kein gutes Ende nehmen!

Ich war so wütend, ich hätte besinnungslos werden können; auf etwas (am liebsten die Oma selbst) einschlagen mögen und hab richtig echt dramatisch geschluchzt. Dann hab ich mir meinen Sohn geschnappt, ihn geküsst, ihm versichert, wie toll er das alles macht und ich platzen könnte vor Stolz, hab ihn angezogen und wir sind mit dem Kinderwagen losgezogen.

Nun denn, man darf gespannt sein, wie sich das heutige Einschlafen gestalten wird und ob meine Schwiegermutter mir nicht doch eines Tages Grund genug liefern wird, ihr ans Schlawittchen zu gehen.

Ich bin mir aktuell ziemlich sicher, dass mich jedes Gericht der Welt frei sprechen würde... vorausgesetzt der Richter/die Richterin hat sowohl Kinder, als auch eine Schwiegermutter wie meine.

Sonntag, 4. März 2012

Vom (Ein)Schlafen

Neulich las ich in einem Buch den Satz: "Es schlafen alle wie satte zufriedene Babys." Und wie immer wenn von "schlafen wie ein Baby" die Rede ist denk ich mir: "Die Redewendung würde es im Leben nicht geben, wären alle Babys wie meins."

Ich würde mal behaupten im Jahr 2012 noch nicht so recht geschlafen zu haben. Das mag vielleicht ein bisschen übertrieben sein, aber eben nur ein bisschen und den Umstand gilt es zu ändern, denn Schlafentzug ist nicht umsonst eine effektive Foltermethode und treibt mich regelmäßig an den Rand des Wahnsinns. Und das ist durchaus wortwörtlich zu verstehen. Neulich sagte ich dem Mann, meine Tage würden quasi nicht mehr enden und eben nur mal heller und mal dunkler werden. Alleine bei dem Gedanken, in guten, wenn nicht sogar im Besten Falle eine Schlafphase von vier Stunden zu haben, bringt mich zur Verzweiflung.

Eine ganze Weile schlief der Zwergenmann wann immer er wollte, mal gegen halb acht, dann erst wieder um zehn ein und schlief exakt bis auf die Minute genau eine halbe Stunde. Und ab dann wurde es unschön. Wach bleiben war doof, weil eigentlich müde, überreizt und bettfällig. Einschlafen ging aber trotzdem nicht, denn: Er schläft nur an der Brust ein, aber, wie hier ja mehrfach erwähnt, schreit er auch an der Brust. Man kann sich wohl in etwa vorstellen, welche Szenen sich hier regelmäßig abspielen und sie zogen sich gerne mal bis zu zwei Stunden hin.
Schlief er dann erstmal "endgültig", schlief er die erste Phase der Nacht irgendwas zwischen drei und wenige Male auch mal sechs Stunden. Die restliche Nacht gestaltete sich schon immer eher schwierig. Mal ist alle zwei Stunden was, mal alle Stunde, dann wieder alle dreißig Minuten.

Es folgte der Januar, in dem der Zwergenmann ziemlich fix einschlief. Ohne großes Theater, ohne Tamtam, ohne Brüllerei. Er schlummerte einfach friedlich ein. Am Anfang fand ich das noch ganz toll. So unstressig. So harmonisch. So kuschelig. Allerdings war das dann auch schon der unstressigste, kuscheligste Teil der Nacht, denn es folgte ein Monat, in dem er ungelogen jede Stunde irgendwas wollte. Zu behaupten, er wäre jede Stunde wach geworden wäre glatt gelogen. Mein Sohn kann schlafen und schreien gleichzeitig. Oder schlafen und fuchteln. Schlafen und kratzen. Schlafen und jammern. Schlafen und grunzen. Wird sein Schlaf von wilder Fuchtelei gestört, kratzt er mich dabei, jammert oder grunzt, versuche ich zunächst nicht wirklich einzugreifen. Ich lege ihm mal die Hand auf die Brust, streichel ihm über das spärliche Haar - das Übliche eben. Nützen tut es in den wenigsten Fällen was, denn meistens mag er von mir anders hingelegt werden, um dann gemütlich weiterzuschlummern für die nächste Stunde oder aber er verlangt nach der Brust.

So ziemlich mit dem Vorbeiziehen des Januars folgte eine Phase, in der das Einschlafen wieder deutlich schwieriger von statten ging. Er brüllte und schrie sich in Hysterie, ließ sich zunächst noch relativ schnell und unaufwendig beruhigen, schlief schlußendlich ein, schlief drei bis vier Stunden und ab dann wurde es wie üblich nervig, da jede Stunde, bis alle zwei Stunden halbwach, die übliche Fuchtelei und so weiter. Die Schwierigkeiten beim Einschlafen steigerten sich. Er schrie lauter, länger, ihn zu beruhigen wurde aufwendiger, zog sich in die Länge. Dann wieder drei Stunden Schlaf, danach das Übliche.

Inzwischen sind wir wieder bei relativ problemlosen Einschlafen angelangt, dafür wacht er wieder alle dreißig bis sechzig Minuten auf. Phasenweise ist auch alle fünf bis zehn Minuten was. Und zwar zwischen halb 12 und halb 1 Uhr bis ungefähr 4 Uhr. Da lag ich also wach, drehe ihn von links nach rechts, halt ihm meine Brust hin, versuch es gelegentlich mit dem Schnuller, der mal genommen, dann aber fix wieder ausgespuckt wird und trage ihn hie' und da auch mal des Nachts durch das Schlafzimmer. (Was ich allerdings meistens bleiben lasse, weil er ohnehin wieder aufwacht, sobald ich mich ins Bett lege und ehrlich, da spar' ich mir die Rumrennerei doch lieber...)

Mittlerweile packt mich das kalte Kotzen, nimmt jemand in meiner Gegenwart das Wort "Schlafritual" in den Mund, als wäre das der Stein der Weisen, die Antwort auf alle Fragen, die Lösung zu all unseren Problemen. Weil ich auf sowas selbst natürlich NIEMALS gekommen wäre, nein, nein.

Ja, wir haben ein Ritual; ja, ich habe mich für eine klare Methode des Einschlafens entschieden. Laut all den schlauen Büchern müsste mein Sohn sofort Bescheid wissen. "Ah, ich liege in der und der Position, wir haben vorher dieses und jenes gemacht. Ich bin müde und so schlafe ich immer ein!"
Jaja, am Arsch hängt der Hammer. Am Arsch. Gehackt legen können sie sich, all die Experten die glauben zu wissen wie mein Baby tickt.

So, mal kurz hingerotzt, das Thema. Aber der Sohn quakt, der Mann will unbedingt Essen bestellen, redet alle naslang dazwischen und sah eben eher ungehalten aus, als ich darum bat doch bitte erstmal in Ruhe schreiben zu dürfen. Also eher auf die Schnelle, nicht ganz so wie geplant und von mir gewünscht. Aber hoffentlich besser als nichts (ich bin mir da grad eher unschlüssig)

Es darf sich jeder frei fühlen seine Erfahrung zum besten zu geben. Es sei denn es sind Anekdoten über Kinder, die inzwischen schon drei Jahre und älter sind und noch immer alle dreißig Minuten aufwachen. Die Geschichten kenn ich nämlich alle schon und ich find's jedes Mal allerliebst, wie man versucht mich damit....aufzuheitern?! Man weiß es nicht...

Samstag, 3. März 2012

Junge, Junge!

Er schafft es seit gut einer Woche in den Vierfüßler! Beim Versuch sich fortzubewegen drückt er sich allerdings nach hinten weg, was zu jeder Menge Frust führt. Kann man ja auch irgendwie verstehen. Da will man zum Spielzeug hin und schwuuuup, entfernt man sich stattdessen. Stell ich mir doof vor.
Nichtsdestotrotz scheinen die "ruhigen" Zeiten demnächst vorbei zu sein und mir graut es sehr davor, unsere Chaoswohnung Babysicher zu machen. Soviele Kabel. So viele Regale, Schranktüren. Wohin mit dem Katzenfutter?!
Manchmal geht es mir wie den Leuten aus den unendlich vielen Final Destination Teilen und erschreckende Visionen, ob der vielen Möglichkeiten wie der Zwergenmann zu Tode kommen könnte, suchen mich heim. Nicht schön.

Sollte demnächst mal ein bisschen Zeit abfallen, muss ich dringend mal was zum Schlafverhalten des Quälgeistes darniederschreiben, und um Erfahrungen der geneigten Leserschaft bitten. Interessantes Thema.

So, der junge Mann drückt gerade die Lippen gegen mein nacktes Bein und produziert ordentlich Sabberbläschen dabei. Hat mal jemand einen Lappen?!

Montag, 20. Februar 2012

Neulich bei den Großeltern...

...sagte mein Opa: "Hübsch ist er ja, dein Sohn. Aber er sieht so arisch aus."
"Ja, aber sein Vorname ist immer noch jüdisch!"
"Zum Glück", erwiderte Opa und sah ganz zufrieden dabei aus.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Neulich an der Tanke...

...bat ich den jungen türkischen Angestellten um zwei Kürbiskernbrötchen (weil die an der Tanke tatsächlich x-mal leckerer sind, als die vom Bäcker gegenüber, man mag es kaum glauben). Er guckte und guckte und sagte: "Ihr Sohn ist sehr hübsch." Ich bedankte mich und sagte, das fände ich wohl auch. Er stand weiter dort und guckte. Ich stand weiter dort und wartete auf meine Brötchen. "Er hat wunderschöne Augen..." Ja, das fände ich auch, hab ich gesagt. Und ob ich wohl meine Brötchen bekommen könnte. "Ja, da haben Sie Recht - Ihre Brötchen." Sprach's, ging und kam mit Brötchen wieder.
Irgendwie niedlich und auch beruhigend, mal mehr zu hören zu kriegen als "Ey, Alda, ahnst du oder was, deine Mudda, aufjdn!"

Dienstag, 31. Januar 2012

Splitter #3

- Du bist im Moment ein sehr anstrengendes Baby. In der einen Minute machst du riesigen Quatsch, blödelst rum und lachst dich scheckig, innerhalb eines Augenblinzelns fängst du zu weinen an.

- Sooft wie deine Oma und ich schon dachten, du würdest vielleicht zahnen, müsste deine Gebissleiste bald komplett bestückt sein.

- Du brüllst zur Zeit vor dem Einschlafen, sprich an der Brust, wieder infernal.

- Du hast, abgesehen von fünf Nächten, den Januar durch nächtlich kaum mehr als eine Stunde Schlaf am Stück geschafft.

- Du klappst den Mund häufig auf und zu wie ein Fisch und lachst, wenn man die Bewegung imitiert.

- Du produzierst ordentlich Spuckebläschen, wenn du deine Lippen vibrieren lässt.

- Du kannst dich inzwischen um gute 180° um deine eigene Achse drehen; man weiß nie wo und wie man dich vorfindet, wenn man mal kurz aus dem Raum huscht.

- Einer der am meisten verwendeten Sätze meinerseits lautet zur Zeit: "Du bist ja verrrrüüüüückt!"

- Ich hab dir Brei gekocht, weil mir die Kauferei zu teuer wurde; beim ersten Möhrchentest hast du so getan, als würde ich dich vergiften wollen. Du hast gehustet, geprustet, gekeucht und gewürgt, bis du knallrote, tränende Augen gekriegt hast. Mein Apfelbrei haut dich auch nicht gerade aus den Latschen. Ich versuch es nicht persönlich zu nehmen, du Spinner.

- Dein Papa hat gestern extra seinen Dienst getauscht, damit er heute auf dich aufpassen kann, während ich zur ersten Therapiesitzung fahren werde. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl, dich zur dort angebotenen Kinderbetreuung zu geben. Dich zwei Stunden bei Laune zu halten ist eine echte Kunstform; ich hätte mich im Leben nicht konzentrieren können.

- Du hast nachwievor die schönsten blauen Murmelaugen der Welt, aber ich bin nicht nur deshalb mächtig, mächtig stolz auf dich.

Montag, 23. Januar 2012

Geht doch!

Als hättest du meine Worte lesen und Veto einlegen können. Du hast dich noch gestern Abend fröhlich vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück gedreht. Mehrmals. Problemlos. Stolz wie Bolle bin ich auf dich, du Quatschkopftüddelchen!

Sonntag, 22. Januar 2012

5 Monate

Du bist nun stolze, wunderbare, grandiose und natürlich wahnsinnig weise fünf Monate alt und was soll ich sagen: Du bist ein Sonnenscheinstrahlezuckerbaby! Wer deinem Blick begegnet wird angestrahlt, angelächelt, angelacht (und wer dich auf den Arm nimmt: angesabbert) Du bist ein Turner, drehst dich schon eine ganze Weile vom Bauch auf den Rücken und von Rücken auf den Bauch. Allerdings geht immer nur eins, wie man sich wieder in die Ausgangsposition zurückdreht hast du noch nicht so ganz raus. Aber kommt Zeit, kommt auch das.

Da du uns schon seit geraumer Zeit jeden Bissen aus dem Mund geguckt hast und deine Ärmchen nach unserem Essen ausgestreckt hast, bekommst du seit Anfang des Monats Brei. Ich fand es tierisch spannend, dir den ersten Löffel Möhren unter die Nase zu halten. Du hast reichlich skeptisch aus der Wäsche geguckt (Pizza wäre dir lieber gewesen, glaub ich), aber schlußendlich hast du es dir ordentlich schmecken lassen. Inzwischen umfasst dein Ernährungsplan, abgesehen von Muttermilch und gelegentlich etwas Pre-Milch, Karotten pur, Karotten mit Kartoffel und Apfel. Gestern hast du zum ersten Mal 125 gr weggehauen und nur sehr wenige davon sind auf dem Lätzchen gelandet. Du machst das wirklich ganz großartig!

Wenn du nicht gerade mit Nahrungsaufnahme beschäftigt bist, bist du ein echter Quatschimacher, ein Kasper, ein Tobemännchen, ein Tüddelbüddel, ein Spinni aller erster Güte! Du willst in die Luft geworfen werden, Salto schlagen, auf- und ab gehüpft werden und quietscht und juchzt dabei, als gäbe es nichts schöneres auf Gottes weiter Erde. Mit dir zu spielen macht sau Spaß und gute Laune. Ich hab selten mit jemandem so lachen können wie mit dir.

Wenn du aber Scheißlaune hast und müde, hungrig, genervt bist, dann hast du nachwievor ein wahnsinniges Organ und stimmst ein nahezu infernales Gebrüll an, dass einem nur so die Ohren klingeln und der Schädel brummt. Solche Episoden sind inzwischen aber Gottlob eher selten geworden und finden meistens abends und morgens vor dem jeweiligen (wieder) einschlafen statt. Das Theater macht dich trotzdem nicht länger zum Schreibaby. Die Zeit liegt seit gut 6 Wochen hinter uns.

Nichtsdestotrotz beginne ich/beginnen wir übernächste Woche eine spezielle Gruppentherapie für Mütter von Babys mit schweren Regulationsstörungen. Und eben jene Störung hast du, mein Herz. Das lässt sich bei aller Sonnenscheinlaune nicht leugnen. An normalen Nächten weckst du mich 5 mal, an guten 3 mal, an schlechten zwischen 7 und 9 mal und an richtig katastrophalen nur 2 mal, dann lieg ich allerdings ab 23.30 Uhr wach und kann erst gegen 4(.30) Uhr wieder einschlafen, weil du wühlst und fuchtelst und im Halbschlaf weinst, mich kratzt und kneifst. Das macht mich, gelinde gesagt, ziemlich irre.
Mit dem Einschlafen hast du es auch nicht so. Eine ganze Weile haben wir dich in der Tragetasche des Kinderwagens wippend durch die Wohnung geschleppt, weil du nicht an der Brust einschlafen wolltest/konntest. Dein armer Papa ist in der Zeit ewige Male das Treppenhaus rauf- und runter gestampft, nur um dich in den Schlaf zu wiegen. Die Prozedur zog sich manchmal bis zu drei Stunden hin. Ich hab uns schon bis ans Ende unserer Tage in den Wartezimmern der Orthopäden dieser Welt fristen sehen.
Also hab ich mir (mehr oder minder erfolgreich) eingeredet, es wäre mir egal, ob du schläfst oder nicht. Wenn du müde bist, leg ich dich an die Brust. Wenn du dir Kurve (mal wieder) nicht kriegst, dann eben nicht. Dann bleiben wir wach und muckeln im Bett, lümmeln auf der Krabbeldecke herum.
Es wird besser, du findest tendenziell schneller in den Schlaf mit weniger Gebrüll, aber es ist und bleibt wirklich anstrengend.
Ich bin gespannt, inwieweit mir die Therapie (die da "Kreis der Sicherheit" heißt) helfen wird, uns zu helfen und auf lange Sicht die Dinge einfacher und hoffentlich besser machen wird.

Mein Herz, du liegst gerade vor mir unter deinem Spielbogen und fühlst dich gelangweilt. Ich hätte durchaus noch so einiges zu erzählen, aber du. Lässt. Mich. Ja. Nicht. Ha! Ich geh jetzt mit dir spielen.

Ich liebe dich.